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Schützen durch Nützen - Grasschnitt aus Streuobstwiesen als Biomasse für Biogasanlagen

„Schützen durch Nützen“ - unter diesem Motto steht ein Forschungsprojekt, das drei Jahre lang testen will, ob sich Grasschnitt von Streuobstwiesen als Biomasse in Biogasanlagen eignet.

Die private Bewirtschaftung und Pflege unserer heimischen Streuobstwiesen nimmt stetig ab. Dabei bieten gepflegte Streuobstwiesen viele natürliche Vorteile: sie binden mehr CO2, sie sind insektenfreundlicher, da mehr Blumen und Kräuter nachwachsen können, und sie dienen sogar als Hochwasserschutz. So nehme eine gepflegte Wiese drei mal so viel Wasser auf als eine ungepflegte, erklärt der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Lichtenstein, Alfons Reiske.

Um die Streuobstwiesen-Nutzung wieder zu fördern und sogar einen zusätzlichen Nutzen daraus zu ziehen, hat ein Team aus mehreren Partnern ein besonderes Forschungsprojekt auf den Weg gebracht. Durch naturverträgliche Bewirtschaftung sollen Streuobstwiesen mindestens zwei Mal im Jahr gemäht werden. Der Grasschnitt wird dann als Biomasse in einer Biogasanlage verwertet und in Energie umgewandelt.Man wolle dabei eine sogenannte saisonale Flexibilisierung erreichen, erklärt Ludger Eltrop vom Institut für Energiewirtschaft der Universität Stuttgart. So würde man im Sommer die Biogasanlage niedrig fahren und im Winter dann mit dem entsprechenden Substrat unter Volllast, so Eltrop weiter.

Das Forschungsprojekt befindet sich bereits im zweiten von insgesamt drei Jahren Laufzeit. Gleich zu Beginn habe man festgestellt, dass einiges an Handarbeit von Nöten ist. Drei unterschiedliche Erntetechniken kommen dabei zum Einsatz: so wird beispielsweise mit handgeführten Balkenmähern und Kreismähern gearbeitet. Die meiste Arbeit übernimmt allerdings der sogenannte Amazone Grashopper – der mäht, sammelt den Abschnitt ein und zerkleinert ihn automatisch. Doch könnte der Grasabschnitt nicht auch als Futter verwendet werden?

„Die Beweidung mit Schafen ist stark rückläufig und auch für die Hochleistungskühe ist dieses Schnittgut nicht brauchbar. Und deswegen ist das eigentlich schon ein Reststoff hier", erklärt Christina Brandhorst, Doktorandin bei der Landesanstalt Agrartechnik und Bioenergie.

Ein Reststoff oder auch einfach ein Abfallprodukt, dass durch die Nutzung als Biomasse in einen Rohstoff verwandelt werden kann.

Am Forschungsprojekt beteiligt sind neben den Universitäten Stuttgart und Hohenheim, auch das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V., die Obst- und Gartenbauvereine Eningen und Lichtenstein, die Grünflächenberatung des Landratsamtes Reutlingen sowie der Landschaftserhaltungsverband Reutlingen e.V. Gefördert wird das Projekt über die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V.

„Wir wollen erst mal praktische Versuche vor Ort machen, wie man es eben hier auf dem Feld sieht. Dann werden wir das eben theoretisch ausrechnen und errechnen welche Vorteile, welche Möglichkeiten sich ergeben. Und das Projekt endet dann in der Entwicklung von Handreichungen und Empfehlungen für die Politik", erklärt Ludger Eltrop von der Uni Stuttgart.

Dass diese Nutzung am Ende machbar sein wird, darüber sind sich die Projektpartner eigentlich einig. Allerdings benötige es dafür dann weiterer Förderungen, auch seitens des Naturschutzes.


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