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IHK-Goldcard gegen Fachkräftemangel

Aktuelle Umfragen der IHK zeigen, dass für 61% der heimischen Betriebe der Fachkräftemangel das aktuell größte wirtschaftliche Risiko ist. Die Prognose: im Jahr 2035 werden über 60.000 Fachkräfte auf dem regionalen Arbeitsmarkt fehlen. Gesucht werden dabei vor allem Fachkräfte mit einer dualen Berufsausbildung. In 12 Jahren werden davon nämlich etwa 50.000 fehlen. Hinzu komme der demografische Wandel. Aktuell gebe es mehr Menschen über 40 Jahre als darunter. Um die Duale Ausbildung noch mehr zu bewerben und Unternehmen sowie Nachwuchskräften Vorteile zu verschaffen, hat sich die IHK Reutlingen ein neues Instrument überlegt: die IHK-Goldcard.

Wir sind bei der IHK Reutlingen. Schon seit vielen Jahren kümmert sich die Kammer mit verschiedensten Projekten darum, Schüler und regionale Betriebe zusammen zu bringen. Etwa durch die Initiative „Wirtschaft macht Schule" oder dem Elterncafé. Trotzdem sehen die Prognosen im Bereich Fachkräfte düster aus.

Große Sorgen

„Also wir machen uns große Sorgen, weil wir sehen, dass der Fachkräftemangel in den Betrieben der Region wirklich angekommen ist. 61% der Unternehmen sagen uns bei IHK-Umfragen, dass der Fachkräftemangel, also das die Situation, dass sie eben offene Stellen nicht besetzen können, das größte wirtschaftliche Problem derzeit darstellt. Und diese Situation erfüllt uns wirklich mit sehr großer Sorge", erklärt der stellvertretende IHK-Geschäftsführer Christoph Heise.

IHK-Goldcard soll helfen

Mit dem neuen Projekt Goldcard will die IHK den Unternehmen in der Region ein weiteres Instrument an die Hand geben, um ein Zeichen für Engagement und Wertschätzung ihrer Mitarbeiter auszudrücken.

Céline Brunet, Projektmanagerin Ausbildungsmarketing IHK Reutlingen

„Die IHK-Goldcard spricht drei Zielgruppen an: das Unternehmen, die Ausbilder und Ausbilderinnen in dem Unternehmen und die Auszubildenden. Und in der IHK-Goldcard haben wir unterschiedliche Leistungen und neue Veranstaltungskonzepte zusammengefasst und bieten die unseren Unternehmen an", erklärt Projektmanagerin Céline Brunet.

Erste Goldmesse im März

Eines dieser Konzepte wird die Goldmesse sein. Die erste Veranstaltung ist für Ende März geplant. „Wir bieten mit unsere Goldmesse ein ganz neues Veranstaltungskonzept. Wo wir den Unternehmern und den Schülern die Möglichkeit bieten, in einem exklusiven Rahmen zusammenzufinden und sich über die duale Ausbildung auch auszutauschen", so Brunet.

Bereits sechs regionale Unternehmen nutzen das Goldcard-Angebot – und bieten ihren Auszubildenden damit Zugang zu vielen Weiterbildungsformaten, neuen Netzwerken und vielem mehr. Pro Goldcard und Jahr kostet es das Unternehmen 1000 Euro.

Unternehmen müssen sich abheben

„Die Reputation auf dem Ausbildungsmarkt wird für die Unternehmen immer wichtiger. Man muss sich abheben von den Mitbewerbern. Das ist heutzutage unerlässlich und das kann man eben mit der IHK-Goldcard tun", meint Projektmaneagerin Brunet.

Die IHK Reutlingen betont aber auch, dass all diese Projekte zwar helfen können, aber alleine nicht ausreichen, um den Fachkräftemangel abzuwenden. Hier sei auch die Politik gefragt, erklärt der stellvertretende Geschäftsfüher Christoph Heise.

Vorangprüfung bremst

„Wir glauben insbesondere auch, dass wir die Fachkräfteeinwanderung im Bereich Ausbildung ausbauen sollten. Wir haben jetzt im Moment die Situation, dass es nicht so einfach ist, junge Menschen für eine Ausbildung nach Deutschland zu bekommen. Da gibt es eine sogenannte Vorangprüfung. Man muss erst schauen, ob es heimische Bewerberinnen und Bewerber gibt. Wir glauben, dass diese Vorangprüfung wegfallen sollte", so Heise.

Frauen müssen mehr in den Arbeitsmarkt integriert werden

Mit Blick auf den Fachkräftemangel spricht sich die IHK auch dafür aus, das Potenzial von Frauen noch stärker zu heben. Wegen fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten seien es eben nach wie vor vor allem Frauen, die ihre Arbeit reduzieren. Angesichts der exzellenten Ausbildung vieler Frauen, sei das ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden, so die IHK.

Win-Win-Situation

Die IHK versucht mit ihren vielen Projekten den Schaden zu minimieren und Betriebe mit jungen Menschen zusammenzubringen. Mit der Goldcard haben Unternehmen jetzt die Chance, guten Nachwuchs zu finden – und die angehenden Fachkräfte wissen, ein Unternehmen mit Goldcard, enagiert sich für seine Mitarbeiter. Eine echte Win-Win-Situation.


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