Innovationstage haben begonnen

Was wäre, wenn regionale Unternehmensgrößen wie die CHT-Gruppe, Erbe Elektromedizin oder die Paul Horn GmbH zusammen kommen und Ideen untereinander austauschen. Eine Frage, die die Tübinger Innovationstage beantworten können. Denn genau das passiert bei der seit 2008 stattfindenden Veranstaltung. Am Dienstag gingen die Innovationstage in eine neue Runde. Den Auftakt machte eine öffentliche Diskussionsrunde bei der auf Chemie spezialisierten CHT-Gruppe. Mit dabei waren Vertreter der CHT selbst, von Paul Horn, Erbe, der Kreissparkasse Tübingen - und Oberbürgermeister Boris Palmer.
Einen ersten Austausch gab es bereits am Dienstagabend. Mit einem kühlen Getränk und ersten Gesprächen ließen die Teilnehmer den ersten Abend der Tübinger Innovationstage ausklingen – ganz im Sinne der Veranstaltung selbst, die seit 2008 den Slogan „Der Dialog steht im Fokus" trägt.
Wenige Minuten zuvor hatte Daniela Eberspächer-Roth, ihres Zeichens Vorsitzende des IHK-Gremiums Tübingen, die diesjährigen Innovationstage für eröffnet erklärt. Innovation. Das könne vieles sein, findet zum Beispiel Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer. Und seien es „nur" positive Gespräche.
"Ich war froh, dass wir heute einmal nicht so problem- und depressionsorientiert diskutiert haben. Die meiste Zeit ging es um Dinge, die gut laufen. Da gibt es ja doch viele. Natürlich auch ein paar Dinge, die noch besser werden können, aber nicht dieses deutsch-depressive in die Krise hinein stecken und nicht mehr heraus kommen. Vielleicht sollten wir das als Innovation begreifen: Mal wieder positiv in die Zukunft schauen" so Palmer.
Für Markus Horn, den Geschäftsführer der Paul Horn GmbH, liegt der Schlüssel zur Innovation vor allem in der Geschwindigkeit. Das machte er auf der Podiumsdiskussion zum Einstieg in die Tübinger Innovationstage deutlich.
"Wir haben für uns als Unternehmensphilosophie den Gedanken: Der Schnelle frisst den Langsamen. So handeln wir auch täglich. Das heißt, wir versuchen möglichst schnell zu handeln, damit wir in der Innovation vorne mit dabei sind und die ersten sind" kommentierte Horn.
Da Deutschland bei der Produktion nicht mehr mit Ländern wie China oder Indien konkurrieren könne sei es umso wichtiger, innovativ zu sein, findet CHT-CEO Eva Baumann. Besonders ein Faktor sei dafür wichtig.
"Wir brauchen schon eine gewisse Rahmensetzung im Unternehmen. Wir müssen hier sehr gut ausgestattet sein. Zum einen brauchen wir natürlich Fachkräfte, damit fängt es immer an. Sie brauchen die richtigen Menschen und Sie brauchen die richtige Expertise" sagte Baumann.
Standort Tübingen hilft
Beim Finden der jungen Leute helfe der Standort Tübingen. Denn neben den dort angesiedelten Zukunftsbranchen wie Spezialchemie, Biotechnologie oder Künstlicher Intelligenz glänze die Stadt vor allem durch einen Faktor.
"In erster Linie natürlich die Universität und alles, was darum herum wächst. Das Klinikum, Wissenstransfer, Wissensmanagement und junge, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit ist Tübingen stark aufgestellt" so Palmer.
Am Ende des Abends kam Moderator Stefan Engelhard von der IHK dem anfänglichen Wunsch von Boris Palmer nach und zog ein positives Fazit: "Wir führen die Innovationstage seit 2008 durch und seit 2008 haben wir den Slogan: Der Dialog steht im Fokus. Also der Dialog untereinander. Das ist sehr wichtig und das kam auch heute ganz gut rüber bei dem Auftakt, wie wichtig der Dialog allgemein in der Industrie ist. Unsere Industrie lebt nicht davon, dass sie auf der grünen Wiese isoliert ein Werk aufbaut, sondern sie lebt von Kontakt untereinander."
Auch die Bedeutung der Chemie-Industrie mit der CHT-Gruppe als Auftaktlocation sei deutlich geworden, findet Engelhard. Denn aus der Chemie-Industrie wandern immer mehr Unternehmen aus Deutschland ab. Engelhard hofft deshalb, dass die Innovationstage dabei helfen können, diesem Trend entgegen zu wirken.
Der Auftaktveranstaltung bei der CHT-Gruppe sollen noch acht weitere folgen – unter anderem ist etwas bei der Paul Horn GmbH und bei Erbe Elektromedizin geplant. Auch Unternehmen aus Pfullingen und Hechingen sind beteiligt. Die Tübinger Innovationstage gehen bis zum 17. Juli.